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Heinrich Bernhard von dem Appelle en de studie van het Fries in de eerste helft van de achttiende eeuw

Authors

  • R. Alma

DOI:

https://doi.org/10.21827/5e95aae828cd4

Abstract

Bislang war völlig unbekannt, dass zu denjenigen, die sich während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Studium des Friesischen beschäftigten, auch der ostfriesische Adlige Heinrich Bernhard von dem Appelle (1686-1767) gehörte. Das lässt sich dadurch erklären, dass von dem Appelle nichts darüber veröffentlichte, ganz im Gegensatz zu seinem Landsmann Matthias von Wicht (1694-1778), der aufgrund der von ihm besorgten wichtigen Herausgabe des ostfriesischen Landrechts (1746) zu Ruhm gelangte als Pionier im Bereich der Studie des altfriesischen Rechts. Das politische Schisma Ostfrieslands während des zweiten Viertels des 18. Jahrhunderts hat, seit dem Ausbruch des eben nach von dem Appelle benannten Appelle-Krieges (1725-1727), einen aktiven Austausch zwischen den beiden an ähnlichen Sachverhalten Interessierten verhindert, waren sie doch prominente Anhänger der beiden konkurrierenden Parteien.Bislang war völlig unbekannt, dass zu denjenigen, die sich während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Studium des Friesischen beschäftigten, auch der ostfriesische Adlige Heinrich Bernhard von dem Appelle (1686-1767) gehörte. Das lässt sich dadurch erklären, dass von dem Appelle nichts darüber veröffentlichte, ganz im Gegensatz zu seinem Landsmann Matthias von Wicht (1694-1778), der aufgrund der von ihm besorgten wichtigen Herausgabe des ostfriesischen Landrechts (1746) zu Ruhm gelangte als Pionier im Bereich der Studie des altfriesischen Rechts. Das politische Schisma Ostfrieslands während des zweiten Viertels des 18. Jahrhunderts hat, seit dem Ausbruch des eben nach von dem Appelle benannten Appelle-Krieges (1725-1727), einen aktiven Austausch zwischen den beiden an ähnlichen Sachverhalten Interessierten verhindert, waren sie doch prominente Anhänger der beiden konkurrierenden Parteien. Von dem Appelles Hauptverdienst ist zweifelsohne die Entdeckung der ersten Hunsingoer Handschrift (H1) im Jahre 1715. Er stellte die von ihm verfertigte Abschrift dieser Handschrift von Wicht, mit dem er damals noch nicht verfeindet war, zur Verfügung, der in seinem Magnum Opus ausführlich über dieses Manuskript berichtete, jedoch ohne jegliche Erwähnung von von dem Appelles Namen. Obwohl von Wicht die Originalhandschrift niemals zu Gesicht bekommen hat, ist sie dennoch – somit zu Unrecht – als ‘Ms. Wicht’ bekannt geworden. Aus von dem Appelles umfangreichem, aber zerstreutem Nachlass sowie aus den bisher ebenfalls noch nicht von der Forschung ausgewerteten handschriftlichen Aufzeichnungen von von Wicht, lässt sich ein ziemlich scharfes Bild der östlich der Ems während der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufblühenden friesischen Sprachforschung zeichnen. Hierzu sei angemerkt, dass diese Forschung in Gang gesetzt wurde von in der Isolation operierenden Interessierten, die durch die beschränkte Verfügbarkeit von Quellen und Literatur behindert wurden. Diese Hindernisse sollten erst während der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts durch die Aufdeckung von weiteren altfriesischen Rechtshandschriften, eine bessere Kommunikation und die Fortschritte im Bereich der Sprachwissenschaft weitgehend beseitigt werden. Wenn auch von dem Appelles Tätigkeit für die Frisistik als von beschränkter Bedeutung gewürdigt werden muss, so ist er dennoch als einer der Pioniere dieses Zweiges der Germanistik einzustufen, dessen Vorgehensweise als charakteristisch für die wissenschaftliche Praxis seiner Zeit betrachtet werden kann.

Published

2020-08-01

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