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Neermoormer, Lutjegastmer, Bûtenpostmer, Sleattemer. It mer-suffiks yn ôfliedingen fan plaknammen

Authors

  • O. Vries

Abstract

Einer der bei Ableitungen von Ortsnamen in sämtlichen Teilen Frieslands westlich der Jade begegnenden Typen sind mit dem Suffix -mer oder auch -emer versehene Formen wie Neermoormer, Lutjegastmer, Bûtenpostmer
und Sleattemer. Bislang wurde das Suffix -(e)mer auf dreierlei Weise gedeutet: (1) als Analogiebildung nach Ableitungen von Ortsnamen mit Endung auf -um, gefolgt vom im friesischen und besonders auch im deutschen
Sprachgebiet durchaus produktiven Ableitungssuffix -er, also -umer > -emer > -mer; (2) aus dem heute lediglich noch in friesischen Familiennamen begegnenden Suffix -ma, dem ebenfalls das Ableitungssuffix -er folgte, also
-ma > -mer; (3) aus der Endung -man(na), der gleichfalls das Ableitungssuffix -er folgte, das dann zu -mer zusammengedrängt wurde, also -man(na) > -manner > -mer. 
Aufgrund einer Fülle von Belegen in Quellen aus dem Zeitabschnitt bis 1550 läßt sich nachweisen, daß erstere Deutung wohl nicht stimmt, die zweite und die dritte aber beide als im Grunde genommen richtig betrachtet
werden können, und zwar in dem Sinne, daß die zweite lediglich für die Ommelanden sowie das westerlauwerssche Friesland und die dritte nur für Ostfriesland wie auch die Landschaft Westfriesland (Provinz Nord-Holland) zutrifft. Hinzu kommt, daß in den Ommelanden und im westerlauwersschen Friesland auch der Übergang -man(na) > -ma > -mer vorkommt. Weiterhin konnte noch festgestellt werden, daß in wenigstens einem Fall (Hegemer) ein Übergang -ena > -ener > -emer aufgetreten ist.

Published

2000-12-01

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