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Iconisering of ontbeelding? Enkele notities over de ontwikkeling van de beeldzijde van bidprentjes met de ikoon als invalshoek

Authors

  • P.G.J. Post

Abstract

Ausgangspunkt dieses Beitrags ist das religiöse Bild. Einerseits läßt sich in diesem Jahrhundert ein Entbildungsprozeß signalisieren, andrerseits nimmt gleichzeitig im Westen das Interesse für die Ikone in auffallender Weise zu. Das eigentliche Thema dieses Beitrags ist die Ikone auf Totenzetteln. Nach einigen Beispielen vom Funktionieren des religiösen Bildes in der Gegenwart, versucht der Autor, auf der Grundlage einer Sammlung von 1348 Totenzetteln aus dem Dorfe Blaricum aus der Periode 1850-1988 das Aufkommen der Ikone und namentlich ihre Funktion zu analysieren. Eine Übersicht über die Entwicklung und Typologie der Bildseite der Totenzettel ermöglicht mittels der Unterscheidung von Funktionen eine nähere inhaltliche Analyse. Nach ihrer Funktion lassen sich ein dekorativer, illustrativer und erzählerischer Cluster und ein repräsentativer, interpretierender, Andachts- und/oder Kult-Cluster unterscheiden. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob in der (rezenten) Entwicklung der Bildseite von Totenzetteln (vgl. entbildete Totenzettel mit Kreuz, Bilder mit Phototapete, Ikonen) von einer ‘Ikonisierungsprozeß’ oder gerade von einem ‘Entbildungsprozeß’ die Rede ist. Der Autor meint, daß es eine entikonisierende Tendenz gibt, d.h. eine Entwicklung in Richtung auf den dekorativen, illustrativen und erzählerischen Cluster. Die Popularität der Ikone auf Totenzetteln kann nicht zum Beweis für den Ikonisierungsprozeß angeführt werden. Die Ikonen haben hier ja ihre Andachts- oder Kultfunktion verloren. Sie besitzen höchstens noch eine gewisse Restfunktion, da sie durch die in der christlichen Tradition verwurzelte Bildsprache als devotionell erkenntlich sind. Auf diese Wiese bilden sie ein gewisses Gegengewicht gegen die entbildeten Totenzettel mit Phototapete und mit der weißen Fläche mit dem Kreuz. In der untersuchten Sammlung erscheint dieser Entikonisierungsprozeß trotz der Anwesenheit von Ikonen, in erheblichem Maße als vollendet. (Übers.von A.J. Dekker)

Published

1988-12-31

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