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Vorming van vrijwilligers in liturgisch voorgaan

Authors

  • J.A.M. Siemerink

Abstract

Die theologische Fakultät der katholischen Universität Nijmegen hat im Jahr 1985 eine Untersuchung über die Effekte ehrenambtliche Liturgie bei Wochenend-Gottesdiensten durchgeführt. Im Rahmen dieses Untersuchung ist ein Kursus entwickelt worden, dessen konzeptuelle Struktur neun Konzepte enthielt. Sie wurden aus die politische Theologie, die materialistische Exegese, die Ekklesiologie und den Liturgiewissenschaften gewonnen. Die neun Konzepte lauten: Gesellschaft, Thema des Gottesdienstes, Evangelium und Korrelation, Gottesdienstleiter und Gemeinde, Wortgottesdienst, Predigt und Vorbete. Die Zielvorstellung des Kursus und der Untersuchung wurde von dem Bedürfnis mitbestimmt, einen Beitrag zu liefern um gesellschaftlich relevante Formen der Liturgie zu entwickeln. Die zentrale Frage dieses Artikels lautet nun: Unter welchen Bedingungen ist Liturgie gesellschaftsbezogen und bleibt sie doch Liturgie? Welche Konsequenzen hat dies für die Ausbildung ehrenambtlicher Gottesdienstleiter? Der Ausgangspunkt ist, daß die Liturgiefeier als ein dramaturgisches Handeln verstanden wird, d.h. als ein Handeln in dem nicht die Wahrheit, die Wirksamkeit und/oder die Gültigkeit des Handelns das Kriterium ist, sondern die Wahrhaftigheit dieses Handelns. In der Liturgie geht es um das äußern von Erfahrungen und Gefühlen zu einander und zu Gott in einem strukturierten Rollenspiel. Burke’s "dramaturgische Pentade" (the agency, the act, the actor, the scene and the purpose) wird weiter angefüllt mit Konzepten, vor allem Huizinga’s Phänomenologie des Spiels und Goffmans "Überlegungen zum Rollenspiel und zu den gespielten Rollen" (z.B. Wiederholung, Selbstzwecklichkeit, Authentizität, Fassade, Perspektivenwechsel, usw.) und Konzepten, die für die Liturgie als einer bestimmten Form dramaturgischen Handelns spezifisch sind (z.B. Struktur der Liturgie, Predigt, Gebet usw.). Ein gesellschaftbezogenes Thema kann schließlich in der Liturgie nur dann zur Sprache kommen, wenn das liturgische Handeln selbst dramaturgisch bleibt und wenn es sich nicht an ein objektives und/oder sozial gültiges Handeln annähert. Zum Beispiel im Bezug auf die ’Arbeitslosigkeit’ als einen gesellschaftlichen Thema wird in der Liturgie nicht aufgerufen einen bestimmten Aktion zu planen oder daran etwas tun zu müssen, aber es werden vor dem Angesicht Gottes Gefühle in Bezug auf die Arbeitslosigkeit zum Ausdruck gebracht: Erfahrungen und Gefühle der Machtlosigkeit, Wut, Herausforderungen, Zerrissenheit, etc. Sie fließen ein in Gebet, Lieder, Lesungen, Predigten usw. Zu lernen dem Ausdruck zu geben, auch im konkreten Handeln, und zu lernen diese Ausdrucksprozesse in der Liturgie zu leiten, dem dient die Ausbildung von Ehrenambtlichen.

Author Biography

J.A.M. Siemerink

Dr J.A.M. Siemerink is Universitair Docent Theologische Faculteit Nijmegen, Vakgroep Empirische Theologie.

Published

1990-12-31

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