Het dilemma: cultuur - cultus

Abstract

Vorliegender Artikel ist eine kurze Reaktion auf eine ausfuhrliche Notiz von Herrn Dr. P. Post, in der er darlegt, wie neue volksreligiöse Rituale in den Niederlanden erforscht werden könnten. Hinsichtlich seiner Stellungnahme werden folgende Aspekte behandelt: An erster Stelle wird gefragt, ob derartige Rituale erforscht werden können, ohne von Anfang an deren ökonomisch-politischen Kontext prinzipiell zu berücksichtigen. Zweitens wird die Frage gestellt, auf welche Weise sich derartige Rituale zu gängigen säkularen Ritualen und Festen verhalten: Ist ihr religiöser Charakter nicht als sekundär oder abgeleitet aufzufassen, und übersteigen sie nicht das Alltägliche weiter als nur durch ihre soziale und rekreative Funktion? Dies bedeutet, dass sie als Kulturerscheinungen, die noch mit einem Rest einer religiösen Vergangenheit verbunden sind, zu betrachten sind. An dritter Stelle wird der Vorschlag gemacht, bei der Erforschung nicht von der allgemeinen Unterscheidung Kultur - Kult, der häufig von Liturgisten gemacht wird, auszugehen, da der liturgische Begriffsrahmen nicht ohne weiteres auf derartige Phänomene übertragbar ist. Es wird dafür pladiert, die Erforschung mit einer systematischen Inventarisierung und einer methodischen verantwortbaren Beschreibung der Rituale zu beginnen, um anschliessend die verhaltensbezogenen Kennzeichen der Rituale und deren Erleben zu studieren. (vert. drs. Kl. Sonnberger)