Het verleden in het spel? Volksreligieuze rituelen tussen cultus en cultuur
Abstract
Die Vergangenheit im Spiel? Volksreligiöse Riten zwischen Kultus und Kultur. Dieser Beitrag will die Funktionen, Werte und Bedeutungen volksreligiöser Riten näher untersuchen. Dazu wird versucht, mit Hilfe einer (Hypo)these über Veränderungen in Festen und Riten in den Niederlanden einen neuen Rahmen für eine solche Analyse darzureichen. Nach einigen einleitenden Notizen über Begriffe, Methoden und Forschungsstand, wird die (Hypo)these aufgestellt, daß in den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten von einer ‘festlichen’ Veränderung die Rede ist. Hierin sind Veränderungen im Umgehen mit Riten und mit der Vergangenheit als Kernelemente zu betrachten. Diese These wird näher ausgearbeitet indem drei Funktionsclusters unterschieden und auf ihren Zusammenhang hin untersucht werden: 1/ der traditionelle christliche, religiöse, ‘kultuelle’ Cluster (Stichwörter sind hier: (Para)liturgie, Verehrung und Frömmigkeit), 2/ der rituelle Funktionscluster (mit Stichwörtern wie Fest, Spiel, Ritus und Symbol), und schließlich der kulturelle oder historisierende Funktionscluster (Stichwörter: Tradition, Vergangenheit, Brauch, Kultur). Insbesondere dieser letztere Cluster wird mittels einer kritischen Besprechung der vorhandenen Theoriebildung über das sichändernde Verhalten zur Vergangenheit in unserer Kultur (vgl. ‘invention of tradition’, Historisierung, Musealisierung der Kultur) näher ausgearbeitet. Es wird versucht, an Hand der drei Cluster zu zeigen, daß in den letzten Jahrzehnten eine Verschiebung in Richtung auf einen mehr kulturell eingebetteten Funktionscluster volksreligiöser Riten, wobei das spielerische Element und der Umgang mit der Vergangenheit die bestimmenden Faktoren zu sein scheinen.