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Naar oude gewoonte. Een vergelijking tussen Friesland en Zuid-Holland van enkele aspecten van de protestantse eredienst in de 17e eeuw

Authors

  • Klaas-Willem de Jong

Abstract

Titel des Artikels: Nach altem Brauch - ein Vergleich zwischen den Provinzen Friesland und Zuid-Holland hinsichtlich einiger Aspekte des reformierten Gottesdienstes im 17. Jahrhundert. Zusammenfassung: Seit dem Aufkommen des Interesses für die Liturgie im vorigen Jahrhundert hat man die reformierte Kirche in den Niederländen liturgiegeschichtlich gewöhnlich als einheitlich betrachtet. Eine solche Betrachtungsweise gab es übrigens nicht nur in der Liturgiegeschichte, sondern auch in der Kirchengeschichte sowie der allgemeinen vaterländischen Geschichte. Entscheidend und ausschlaggebend waren meistens die Vorgänge im Westen des Landes (Holland). In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Anschauung in der allgemeinen und Kirchengeschichte beträchtlich geändert und sind die Entwicklungen in anderen Teilen des Landes gewürdigt worden. In der Liturgiegeschichte aber benutzt man notwendigerweise noch immer das schon mehr als 120 Jahre alte und im Prinzip auch jetzt noch sehr wertvolle Handbuch De Openbare Eeredienst der nederl. Hervormde Kerk in de zestiende, zeventiende en achttiende Eeuw von G.D.J. Schotel. Nur in einigen liturgischen Einzelforschungen des letzten Jahrzehntes kommen regionale und örtliche Entwicklungen genügend zu Recht. 1987 und 1990 erschienen die Protokolle der Provinzialsynode Frieslands im Zeitraum 1621 - 1700. Da es schon lange eine ähnliche Ausgabe über die Provinzialsynode in Zuid-Holland gibt, können dies Dokumente der Provinzialsynoden jetzt ziemlich einfach verglichen werden, auch in Hinsicht auf einige Aspekte des reformierten Gottesdienstes. Obwohl in den Protokollen nicht von allen Facetten der Liturgie die Rede ist, sollte es möglich sein die wichtigsten Tendenzen aufzuweisen und zuverlässige Schlussfolgerungen zu ziehen. Die folgende liturgischen Themen sind auf den Synoden besprochen und im Rahmen dieser Studie untersucht worden: Frequenz und Zahl der sonntäglicher Gottesdienste, Festtage, liturgische Formulare und Beerdigungsgebräuche. So weit wie möglich ist dabei Unterschied zwischen Hinweise auf die Lage der Gemeinden und auf die Entschlüsse der Synode gemacht. Schon auf den ersten Blick ist aus den Daten abzuleiten, dass die Liturgiegeschichte in Friesland sich beträchtlich von den liturgischen Entwicklungen in Zuid-Holland unterscheidet. Alte Bräuche wie zum Beispiel bei der Bestattung der Toten hielten im 17. Jahrhundert langer in Friesland als in Zuid-Holland durch. Wo in Zuid-Holland mit den Massnahmen der Nationalsynode von Dordrecht (1618-1619) einen Zeitraum von liturgischer Reformation zu Ende kommt, scheint in Friesland damit erst noch angefangen zu werden müssen. Wird die liturgische Entwicklung in Friesland im Rahmen ähnlicher Vorgänge im Nordosten der Niederlände betrachtet, dann stellt sich heraus, dass es sich hier durchaus nicht um eine isolierte Entwicklung handelt. Den Vorschriften der Provinzialsynoden nach sollte zum Beispiel die Frequenz der Abendmahlsfeier in Friesland ebenso wie in den Provinzen Groningen und Drente niedriger sein als von den Nationalsynode 1618-1619 vorgeschrieben wurde. Um diese unterschiedliche Entwicklung zu erklären sind mehrere Ursachen anzugeben. Erstens gab es Lutherische Einflüsse aus Deutschland (zum Beispiel im Bereich des Kirchenliedes und des Kirchenjahres). Zweitens erreichten neue Gewohnheiten aus dem Westen die nordöstlichen Provinzen nur langsam wegen ihrer vom politischen und ökonomischen Zentrum des Landes entfernten Lage. Drittens war wahrscheinlich die Macht der weltlichen sowie der kirchlichen Behörde im Nordosten des Landes relativ gering (unter andern weil dieser Landesteil dünnerbevölkert war), so dass alte Bräuche standhalten konnten. Die Ergebnisse dieser Studie geben Anlass die bisherige Beschreibung der Liturgiegeschichte innerhalb der reformierten Kirche Hollands zu nuancieren. Weitere Forschungsarbeiten sind dazu erforderlich.

Author Biography

Klaas-Willem de Jong

K.W. de Jong, studiesecretaris van de St. Open Theologisch Onderwijs en Heerlen, predikant van de Gereformeerde Kerken in Nederland, studeerde te Kampen en Boedapest.

Published

1991-12-31

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