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Hedendaagse beeldende kunst in protestantse kerkdiensten

Authors

  • Regnerus Steensma

Abstract

In niederländischen protestantischen Kirchen ist die Angst vor dem Bild im Sinne des Bildnisverbotes aus dem alten Testament zum größten Teil gewichen, wobei auch die Zurückweisung Calvins und des Heidelberger Katechismus kaum mehr eine Rolle spielt. Nachdem sich die Synode 1954 positiv ausgesprochen hat, ist viel monumentale Kunst in Kirchen angebracht worden, wobei in den letzten zehn Jahren immer mehr mit Kunst im Gottesdienst experimentiert wird. Es ist ein Vorteil, daß jegliche Tradition in diesem Gebiet fehlt, und die Kirchenbesucher nicht dadurch gehindert werden, daß sie zu stark an alten und vertrauten Bildern hängen, was in vielen katholischen Gemeinden in der Niederlande bei der Einführung von moderner Kunst im Wege stand. Der übergroße Teil der Kunst, welche in die liturgische Feier integriert wird, intensiviert einen biblischen Text, sei es durch die Form, sei es durch den Inhalt, wobei eine Art der Aktualisierung eine wichtige Rolle spielen kann. Auch Kunstwerke, deren Botschaft von der des Evangeliums abweichen, können zur Intensivierung beitragen. Außerdem kann Kunst in der Kirche Menschen in ihren persönlichen Gefühlen rühren, was vorallem bei Werken, die Emotionen rundum Trauer, Leiden und Tod wecken, der Fall ist. Das Erlebnis dieser Gefühle in einer Kirche kann der Anlaß sein zu persönlicher Sehlsorge. Hin und wieder wird in einer Gemeinde bei gewissen Menschen die Grenze dessen erreicht, was noch akzeptabel scheint. Proteste werden laut bei Nacktdarstellungen, Werken mit Gesellschaftskritischem lnhalt oder solchem, der Erinnerungen an den Katholizismus weckt. Beim Umgang mit diesen Diskussionen kommt es sehr auf die Einsicht, die Erfahrung und den Mut des Pfarrers und des Kirchenvorstandes an. Der wichtigste Grund dafür, überhaupt keine Kunst zu dulden, ist für einige Gemeinden noch immer das Bildnisverbot.

Author Biography

Regnerus Steensma

Dr. R. Steensma is docent kerkbouw en kerkinrichting aan de Theologische Faculteit van de Rijksuniversiteit te Groningen.

Published

1993-12-31

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