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Een doopvontbasement in de kerk van Feerwerd: Een belangrijk archeoIogisch-liturgisch fenomeen

Authors

  • J.W. Boersma

Abstract

1992 kam bei Restaurierungsarbeiten in der Dorfkirche von Feerwerd, Provinz Groningen,unter dem Fussboden ein Backsteinfundament zutage. Dieses war ursprünglich kreisförmig (Durchmesser 2,2.m), etwa die Hälfte war noch erhalten. Die oberen Steinlagen waren entfernt, konnten jedoch rekonstruiert werden. Die Form des Fundamentes mag ein abgetreppter Kegelstumpf aus drei konzentrischen Ringen gewesen sein, von denen jeder Ring aus drei Backsteinlagen bestand (ca. 28 cm hoch). Der Fund ähnelt einem Fundament, das 1969 während einer Kirchengrabung in Spijk, Provinz Groningen, gefunden wurde.

Die drei charakteristischen Elemente beider Konstruktionen sind: die Gesamtform, die Tatsache, dass die Anlagen in den gewachsenen Boden eingetieft sind, so dass in der zentralen runden Öffnung der gewachsene Boden ansteht und die Lage in der Längsachse in der Kirche, immer im Westen, auf Höhe der Eingänge in den Längswänden. Ähnliche Fundamente sind bei Kirchengrabungen in den Niederlanden nur selten entdeckt worden, in Deutschland - vor allem in Nordrhein-Westfalen - dagegen öfter. Untersuchungen in Kirchen in England und Dänemark haben ebenfalls derartige Anlagen erbracht.

Die Form und Grösse des Sockels sind typisch fur die erhohte Standstelle eines Taufbeckens. Die Mittelöffnung stellt das Abflussloch dar, durch das das geweihte Taufwasser beim Leeren der Taufe, der mittelalterlichen Liturgie gemäss, unmittelbar in den geweihten Kirchenboden versickern konnte. Das Mittelloch entspricht der Abflussrinne einer Piscine, die in oder durch die Mauer eines mittelalterlichen Kirchengebäudes führt. Wenn die Bodendurchlässigkeit gering ist, befindet sich unter oder neben dem Sockel manchmal eine Senkgrube für das abfliessende Wasser (sacrarium). Mittelalterliche stufige Taufbeckenpostamente gibt es heutzutage noch in England, Skandinavien und besonders auf der Ostseeinsel Gotland.

Laut Schneider (1988) fängt in Deutschland der Brauch, Taufen auf stufige Podeste zu stellen in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. und in dem 13. Jh. an. Diese Tradition reicht bis in die frühe Neuzeit. Die Sockel in den Kirchen von Feerwerd und Spijk stammen wahrscheinlich aus dem 15. Jh. und werden nicht eine Taufe aus Stein, sondem eine aus Bronze getragen haben.

Mittelalterliche steinerne Taufen mit einer Abflussöffnung in der Mitte existieren ebenfalls. Solche Typen blieben vorwiegend auf der Insel Gotland erhaIten. Diese steinernen Taufen mit Abflussöffnung sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass ringförmige Sockel im Westen einer Kirche als Unterbauten von Taufbeckenpostamenten zu betrachten sind.

Published

1994-12-15

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